Die Meyer Werft und Disney Cruise Line setzen ihre langjährige Partnerschaft fort: Das Papenburger Unternehmen wird für die amerikanische Disney-Tochter vier weitere Schiffe bauen, die zwischen 2027 und 2031 abgeliefert werden sollen. Seniorchef Bernard Meyer unterzeichnete Anfang August eine entsprechende Vereinbarung. Diese hat nach Auskunft der Geschäftsführung den höchsten Auftragswert in der 229-jährigen Geschichte der Werft.

„Nun haben wir insgesamt acht Schiffe für Disney in den Auftragsbüchern“, sagte Bernard Meyer. „Das reflektiert das Vertrauen in unsere Fähigkeiten und die harte Arbeit unseres gesamten Teams.“

11 Milliarden Euro Auftragsvolumen

Mit dieser Bestellung aus den USA hat sich die Auftragslage der Werft deutlich erhöht. Nach Angaben des Unternehmens stehen nun zehn Kreuzfahrtschiffe, ein Forschungsschiff sowie der Stahlbau von vier Offshore-Konverterplattformen im Orderbuch der Papenburger. Das Gesamtvolumen der Aufträge liegt laut Bernard Meyer bei über 11 Milliarden Euro.

Disney Cruise Line wurde 1995 gegründet und hat aktuell fünf Kreuzfahrtschiffe sowie eine private Insel in den Bahamas. Diese verfügt über einen exklusiven Hafen, in dem die Schiffe anlegen können. Zielgruppe der Reederei sind in erster Linie Familien mit Kindern.

Die ersten Aufträge von Disney kamen 2007

Die ersten Neubau-Aufträge von Disney erhielt die Meyer Werft im Jahr 2007. Sie betrafen die „Disney Dream“ und die „Disney Fantasy“, die jeweils eine Länge von 340 Metern und eine Vermessung von etwa 130.000 BRZ haben. Damit waren sie damals die größten Kreuzfahrtschiffe, die bis dahin in Deutschland gebaut wurden.

Noch etwas größer ist die „Disney Treasure“, die vor einigen Wochen in Papenburg ausgedockt wurde. Sie hat eine Länge von 341 Metern, 1.240 Kabinen und eine Vermessung von 144.000 BRZ. Der Oceanliner wird wie sein Schwesterschiff, die „Disney Wish“, mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben, das als relativ umweltfreundlich gilt. Die Überführung in Richtung Nordsee soll bereits im September stattfinden.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv im Norden leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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